Jetzt läuft im Lande ein zwar nicht sehr bemerkbarer, jedoch sehr wichtiger Prozess — es reift der Sinn der weiteren Phase seines historischen Daseins an. Dieser Prozess hängt kaum mit der Suche nach „nationaler Idee", Aufbau der vereinigenden Ideologie bzw. ähnlichen Aktivitäten zusammen.

Das Wachstum des Kristalls des Volksverständnisses ist ein in vielen Hinsichten natürlicher Prozess, der schwach geregelt und kaum organisatorisch geregelt wird. Es entsteht der Eindruck, dass die 25-jährige historische Pause, in der wir uns in Versuchung und Täuschung befanden, zu Ende geht.

Die Rückkehr in die Zivilisation und der Glaube an Himmelsmanna bewegten zum Verständnis davon, dass die Situation de facto umgekehrt aussieht. Es wird klar, dass nicht wir, sondern der Westen sich in einer zivilisatorischen Sackgasse befindet und kein Markt den staatlichen Willen, politisches und Steuerungsmodell ersetzen kann.

Es entsteht der Boden, auf dem möglich wird, von Sinnen, Ideen, Werten, Zielen zu sprechen, die eine intellektuelle Basis zur Projektierung des nächsten Schritts bei der Entwicklung Russlands sein können. Zudem werden diese Sinne und Ideen heute von vielen gehört, sie werden besprochen.

Predigt des Patriarchen

Einen wichtigen Beitrag in die Bildung der historischen Sinne leistete der Patriarch von Moskau und ganz Russland Kirill. Am 20. März, in der ersten Woche der Großen Fastenzeit, wandte er sich nach einem Gottesdienst in der Erlöser-Kathedrale an die Gläubiger. Er rief sie zum Kampf gegen Menschenvergöttlichung auf.

Die Menschenrechte können nicht höher als das Wort des Gottes sein, so Patriarch. Zur Überwindung dieser Erscheinung soll die Kirche ihre ganze Kraft richten.

Diese Idee entstand nicht in der Kirche. Sergej Bulgakow besprach die Drohung der Menschenvergöttlichung am Anfang des 20. Jh. in seinem Werk „Religion der Menschenvergöttlichung bei Ludwig Feuerbach". Dekart mit seiner Formel der Selbstglaubwürdigkeit, Auguste Comte mit der Idee der einheitlichen Menschheit, Anthropotheismus von Ludwig Feuerbach — das sind die wichtigen, jedoch keine einzigen Quellen dieser Idee. Diese Ideen werden zur Irrlehre erst wegen der Infizierung eines bedeutenden Teils der Christen mit ihnen. Ich habe hier keine Aufgabe, diese Richtung des philosophischen Gedankens kritisch zu analysieren.

Wichtig ist was anderes — diese Ideen werden in den letzten 300 Jahren aggressiv implementiert, der Umfang ihrer Umsetzung ist ziemlich groß, wir können bereits ihre Folgen betrachten. Die Umsetzung des „alles für den Menschen"-Prinzips, seine Befreiung von Verantwortung gegenüber dem Gott, führen im Ergebnis zum Kultivieren der schrecklichsten Eigenschaften. Egoismus, Zerrissenheit, totale Verantwortungslosigkeit, Aufblühen der Abweichungen und Pathologien, leere unbegründete Ambitionen, Leidenschaft an Vergnügen, Besessenheit von Erfolg — das sind die Ergebnisse des Ersatzes des Gottes durch den Menschen.

Falls sich der Mensch nicht nach dem Gott richtet, er richtete sich nach dem Teufel. Der Menschenkult verwandelt sich in den Verfall des Menschen. Patriarch Kiril weist auf das Risiko hin, dass das alles zu apokalyptischen Ereignissen führen kann. Das Sozium kann mit solchen Menschen nicht geschafft werden.

Man kann noch eindeutiger sagen: Der Mensch hat keinen eigenständigen Wert. Seine Existenz hat ohne auf ihn bzw. die Menschheit gelegte Aufgaben keinen Sinn. Ohne Erfüllung der Aufgaben kehrt er früh oder spät in den tierischen Zustand zurück.

Worin besteht die Richtlinie?

Die Wendung an die Rahmen und Sinne unserer Existenz ist unvermeidlich, sobald wir uns weigern, dem menschenhassenden Humanismus zu folgen.

Hier sollte man wohl den Inhalt der drei Religionen unterscheiden, was die Prinzipien des religiösen Lebens betrifft, den Menschen auf seinem Weg zum Gott richtet und was als göttliche Fügung, seine Mission, bezeichnet werden kann.

Falls Belehrungen darüber, wie man leben soll, in Talmud, Geboten und Scharia leicht zu finden sind, ist die Antwort auf die Frage nach der Bestimmung des Menschen, welche Aufgabe er erfüllen soll, viel schwieriger.

Jede Religion hat natürlich viele Vertreter, die behaupten würden, dass in ihrem Buch ausschöpfende Antworten auf alle Fragen zu finden sind und man hier nichts besprechen soll. Ich werde ihnen jedoch nicht zustimmen. Der Heilige Text erfordert ebenfalls Anstrengungen zum Verstanden, Wiederaufbau des Inhalts. Die im Text dargelegte Offenbarung soll noch begriffen werden, zumal im praktischen Kontext — welche Aufgabe, die nicht nur in Aufgaben des eigenen Überlebens und Reproduktion besteht, soll von uns übernommen werden? Nach welcher menschlichen Gestalt sollen wir uns richten? Der Glaube soll nicht die Suche nach Antworten auf diese Fragen und ihre Besprechung verhindern.

Ich lege jetzt so eine Version solcher Aufgabe dar. Das ist keine Muster- und keine Wissenschaftsversion. Sie wird hier angeführt, um einen möglichen Typ der Erörterung zu illustrieren, in dem wir von höchsten Sinnen über die Bestimmung des Menschen zu prinzipiellen Richtlinien bei der Entwicklung der sozialen Praktiken übergehen. Dabei verstößt sie nicht gegen das Prinzip „Quae sunt Caesaris Caesari et quae sunt Dei Deo" („So gebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist"). Auf Grundlage der Vorstellungen von der Bestimmung des Menschen bekommen verschiedene Sektoren der Tätigkeit ihre Ziele, ohne die der Staat nicht auskommen kann. Der Mensch ist aber immer frei bei seiner Wahl, welchen Weg er gehen und auf welcher Seite er sich erweisen wird.

Was können wir über uns auf Grundlage der bekannten Fakten und der gegebenen Tips sagen?

Der Mensch kam zur Welt anscheinend als Folge einer Impfung. Die biologische Evolution endete mit höchsten Primaten. Der von Anfang an vorhandene Antrieb zur Entwicklung wurde zu diesem Zeitpunkt ausgeschöpft. Nach einem bislang kaum verständlichen Akt erhielten die Arten die höchsten Fähigkeiten — Liebe, Denken, Begreifen, die Umsetzung des Willens. Diese biologische Art erwies sich als ein tauglicher Stoff, auf dem sich die göttliche Gestalt abdrücken konnte.

Der Mensch hat ursprünglich zwei Formen — göttliche und Naturform. Alle Kollisionen seines Schicksals hängen eng mit diesem dualen Prinzip zusammen. Warum und wie es so geschah, kann man auf Grundlage der Bibel-Hinweise vermuten. Falls der Mensch ursprünglich mit dem Gott war, kann man zum Schluss kommen, dass er ursprünglich keinen physischen Körper hatte. Die Verkörperung erfolgte nach einer Provokation von Lucifer. Der letzte redete einem bekannten Paar auf, das sie wie Götter sein werden, die Gut und Böse wissen. Adam und Eva probten mit dem Apfel Lucifers den Geist der Selbstständigkeit, Einzelheit und Eifersucht. Dafür wurden sie vertrieben. Und nicht einfach vertrieben — sondern mit einer radikalen Veränderung des Daseins — sie wurden sterblich, mussten arbeiten, wurden Krankheiten, Leidenschaften anfällig — sie erhielten also einen physischen Körper auf der Erde.

Zudem kann man vermuten, dass auch der Stoff und die biologische Evolution das Ergebnis der Experimente von Lucifer ist. Bekannt ist, dass er nach der Trennung von Gott und als er dem Schöpfer überlegen sein wollte, ebenfalls kreierte. Danach erhielt er mithilfe einer Provokation einen Teil seines Schöpfers und hoffte, dass er ihn unter seiner Kontrolle halten kann.

Der Gott ermöglicht dies alles, weil er mit der Verkörperung seines Lieblingswesens in die materielle Welt Lucifers damit rechnet, den Stoff zu vergeistigen und in eigene Welt zu integrieren. Also die Welt mit neuen Möglichkeiten füllen. Lucifers Plan erwies sich innerhalb des göttlichen Plans.

Der Mensch soll Lucifers Plan ändern. Seine Aufgabe besteht darin, den abgetrennten Teil ins Leben zurückzukehren. Darin besteht die Aufgabe. Wir sollen den Tod, Krankheiten mithilfe des Lichts bekämpfen. Wir sollen es erlernen, den Stoff zu kreieren, ihn dem Geist zu unterordnen, der sich in uns befindet.

Da ist der erbitterte Widerstand Lucifers klar — wir bedrohen seine Kreatur, der Mensch kann den Teppich unter seinen Füßen ausreißen.

Prinzipielle Aufgabe

Falls die Absicht in Bezug auf den Menschen so aussieht, wie hier beschrieben ist, und wir auf der Seite des Gottes auftreten wollen, erfolgen aus dieser Absicht die Richtlinien auf die Projektierung der wichtigsten Tätigkeitssysteme.

Wir sollen die Fähigkeiten des Menschen erhöhen statt dem Kurs Robotosierung zu folgen. Haute ist das ganze Bildungssystem darauf gerichtet, einen mechanisierten Menschen zu bilden.

Unser Mensch soll imstande sein, mithilfe des Begreifens der Wege des Gedankens und Tätigkeit, Entwicklung der Fähigkeiten bei der Steuerung von Gefühlen, Wünschen, Wahrnehmungen, sich selbst zu ändern. Seine äußere Tätigkeit soll harmonisch mit dem Kurs auf Selbständerung, Ausbau der menschlichen (also göttlichen) Fähigkeiten ausgeglichen sein.

Wir sollen dem Menschen beibringen, den eigenen Körper wiederherzustellen, zu erneuern und zu schaffen. Die modernen medizinischen Tendenzen wie Prothetik, Chippen und äußere Regelung der körperlichen Prozesse sind in gegenseitige Richtung gerichtet.

Wir sollen Produkte und Waren erzeugen, die das Leben des Menschen verlängern, statt auf Technologien zu setzen.

Die Produktion solcher Menschen soll sich im Zentrum der staatlichen Sorgen befinden. Dann werden wir Anthropozentrismus mit der göttlichen Fügung verbinden.